Du wurdest für ein Vorstellungsgespräch bei deinem Traumunternehmen eingeladen, aber halt: Als du zu deinem Vorstellungsgespräch erscheinst, siehst du keine einzige Frau im Büro. Oder der (männliche) Mitarbeiter, mit dem du das Bewerbungsgespräch führst, fragt dich nach deinem Beziehungsstatus und ob du Kinder haben willst. Dies sind eindeutige Anzeichen dafür, dass das Unternehmen nicht frauenfreundlich ist und keine aktiven Maßnahmen und Praktiken zur Förderung von Vielfalt und Integration umsetzt, aber es gibt auch andere, subtilere Anzeichen. Wie kannst du Unternehmen meiden, die sich nicht um die Förderung ihrer weiblichen Beschäftigten bemühen? Lass uns darüber sprechen.
Warum sind frauenfreundliche Unternehmen wichtig?
Abgesehen von der offensichtlichen ethischen und moralischen Verpflichtung, Gleichberechtigung und faire Chancen zu fördern, sind Frauen eine unglaubliche Bereicherung für jeden Arbeitsplatz. Du fragst dich, warum? Hier zeigen wir dir einige Fakten und Zahlen, die dich überzeugen werden:
Unternehmen mit einer hohen Geschlechtervielfalt und -integration erzielen mit 25 % höherer Wahrscheinlichkeit auch eine höhere Rentabilität.
Frauen bringen wertvolle und andersartige Perspektiven ein, auf die Männer einfach nicht kommen.
Forschungsergebnissen zufolge verfügen Frauen in Führungspositionen über bessere Kommunikationsfähigkeiten und allgemeine Führungsqualitäten als ihre männlichen Kollegen.
Rein statistisch gesehen sind Frauen nachweislich loyaler gegenüber ihren Unternehmen. Dies führt zu einer niedrigeren Fluktuationsrate und einer stärkeren Treue gegenüber dem Unternehmen, was wiederum eine höhere Leistungsfähigkeit zur Folge hat.
Unternehmen, die sich durch Geschlechtervielfalt hervorheben, ziehen mit größerer Wahrscheinlichkeit neue und talentierte Bewerber/innen an. Zudem bewerben sich Frauen eher bei Unternehmen, die bereits viele weibliche Mitarbeiter und mögliche Mentorinnen haben.
Wenn dich diese Punkte noch immer nicht ausreichend überzeugt haben, hinterlassen wir dir hier einen abschließenden Satz: Erfolg ist ohne Gleichberechtigung unmöglich. Frauen bereichern die Arbeitswelt mit unschätzbaren Fähigkeiten, und es ist der richtige Weg, ihnen die gleichen Möglichkeiten und Chancen zu bieten wie Männern.
Frauenfreundliche Unternehmen
Im März färben alle Unternehmen ihre Logos lila und heben einige weibliche Arbeitskräfte hervor, aber macht sie das tatsächlich frauenfreundlich? Nicht wirklich. Veränderungen sind das Ergebnis konsequenter Maßnahmen, die erforscht, umgesetzt und im Laufe der Zeit ausgewertet werden. Bei einem wahrhaft frauenfreundlichen Unternehmen wirst du erkennen, dass seine Maßnahmen nicht nur oberflächlich sind.
Unternehmen, die Frauen unterstützen, wollen, dass Frauen erfolgreich sind...
Jedes Unternehmen behauptet, das Beste für seine weiblichen Beschäftigten zu wollen, aber meinen sie das auch wirklich ernst? Im Folgenden findest du einige konkrete Maßnahmen, die zeigen, dass sich ein Unternehmen wirklich für den Erfolg seiner weiblichen Beschäftigten einsetzt:
Engagement für Lohngleichheit: Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen ist eine Tatsache, vor allem in der Tech-Branche. Unternehmen, die sich der Lohngleichheit verschrieben haben, sind transparent in Bezug auf ihre Gehälter und zahlen Männern und Frauen für die gleiche Tätigkeit den gleichen Lohn.
Geringe Fluktuation bei Frauen: Wenn Frauen in einem Unternehmen häufig kündigen, werden sie wahrscheinlich nicht richtig behandelt. Erkundige dich beim Vorstellungsgespräch nach den weiblichen Beschäftigten und wie lange sie schon im Unternehmen tätig sind.
...haben Frauen in Führungspositionen...
Jeder von uns hat schon einmal Bilder von ausschließlich männlichen Vorständen gesehen und sich gefragt: „Wo sind denn die ganzen Frauen?“ Viele Unternehmen legen einfach nicht genug Wert auf Frauen in Führungspositionen. Das beeinträchtigt nicht nur die Gleichberechtigung und die Wachstumschancen von Frauen, sondern vergrößert auch das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern. Entscheidend ist, dass es dabei nicht nur um die Vorstands- und Führungsebene geht, sondern dass Frauen auch Managerinnen und Vorgesetzte sein sollten.
...bieten Programme und Zusatzleistungen für Frauen an...
Auch das Angebot an Zusatzleistungen und Programmen ist ein guter Indikator dafür, ob ein Unternehmen seine weiblichen Beschäftigten wirklich unterstützt. Es gibt Probleme, die nur Frauen betreffen. Ein großzügiger Mutterschaftsurlaub, Krankheitstage wegen Menstruationsbeschwerden und Mentoren-Angebote, die speziell darauf ausgerichtet sind, Frauen den Erfolg am Arbeitsplatz zu erleichtern, sind großartige Hinweise darauf, dass ein Unternehmen sich für die Gleichstellung einsetzt.
...und verfügen über entsprechende Verantwortlichkeitsprogramme.
Anhand der oben genannten Punkte lässt sich sehr gut feststellen, ob ein Unternehmen frauenfreundlich ist, aber es gibt noch eine weitere Maßnahme, die genauso wichtig ist: Verantwortlichkeitsprogramme. Gibt es in deinem Unternehmen einen Aktionsplan zur Meldung von sexueller Belästigung oder Sexismus am Arbeitsplatz? Wird Frauen Gehör und Glauben geschenkt und werden sie unterstützt, wenn sie dies melden? All das sind Anzeichen dafür, dass das Unternehmen die Voraussetzungen für einen integrativen Arbeitsplatz schafft.
Fragen, die du potenziellen Arbeitgebern stellen solltest
Wenn alle oben genannten Punkte erfüllt zu sein scheinen, du dir aber trotzdem ganz sicher sein willst, kannst du die folgenden Fragen stellen, um auf Nummer sicher zu gehen:
Gibt es im Unternehmen obligatorische Schulungen zu Vielfalt und Integration? Unternehmensrichtlinien sind toll, aber wenn die Beschäftigten sie nicht anwenden oder durchsetzen, sind sie nutzlos. Ein erster Indikator dafür, dass ein Unternehmen seine Mitarbeiter/innen zur Umsetzung seiner Richtlinien ermutigen möchte, sind obligatorische Schulungen zum Thema Vielfalt und Integration.
Wie viele Frauen arbeiten im Unternehmen und in der betreffenden Abteilung? Unternehmen, die ihre Geschlechterverteilung veröffentlichen, stehen unter Umständen besser da, als sie tatsächlich sind. Wenn du z. B. in die Tech-Branche gehen willst, ist die traurige Wahrheit, dass die meisten Frauen in Verwaltungs- oder Assistenzpositionen arbeiten und nicht in technikbezogenen Positionen. Zudem kann es für Unternehmen von Vorteil sein, die Geschlechterverteilung insgesamt und nicht nur in bestimmten Abteilungen darzustellen. Vergewissere dich, dass du eine genaue Vorstellung davon hast, wie deine zukünftige Abteilung aussehen wird.
Wie ist die Geschlechterverteilung im Führungsteam/Management? Wenn du genau weißt, wie viele Frauen in Führungspositionen tätig sind, kannst du dir ein Bild davon machen, wie du innerhalb des Unternehmens aufsteigen kannst und welche Vorbilder/Mentorinnen dir zur Verfügung stehen werden.
Warnzeichen, dass dein Unternehmen nicht frauenfreundlich ist
Wenn du bereits eine Stelle angenommen und mit der Arbeit begonnen hast, solltest du auf einige dieser Warnzeichen achten, die darauf hindeuten, dass dein Unternehmen nicht so frauenfreundlich ist, wie es sich selbst darstellt:
Die Stimmen der Frauen werden nicht gehört/gewürdigt: Wird der Beitrag von Frauen in Besprechungen ignoriert oder abgetan? Oder unterbrechen Männer Frauen häufig, übergehen sie oder sind schlichtweg respektlos? Dies sind Hinweise darauf, dass die Beschäftigten des Unternehmens nicht bestrebt sind, Frauen zu fördern und ihnen gleiche Chancen zu bieten.
Männer werden eher befördert als Frauen: Werden Frauen oft ohne triftigen Grund gegenüber Männern benachteiligt? Das zeigt deutlich, dass die Worte nicht mit den Taten deines Unternehmens übereinstimmen.
Die Lebensentscheidungen von Frauen werden im Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit erwähnt: Es ist eine bedauerliche, aber zutreffende gesellschaftliche Realität, dass unbezahlte häusliche Pflichten wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und Familienpflege in der Regel von Frauen übernommen werden. Wenn die Entscheidung einer Frau, Kinder zu bekommen oder eine Auszeit zu nehmen, um sich um ihre Kinder zu kümmern, im Zusammenhang mit ihrer Arbeitsleistung erwähnt wird, hat dein Unternehmen noch einen langen Weg zur Frauenförderung vor sich.
Sollten dir die oben genannten Szenarien bekannt vorkommen, fragst du dich vielleicht, was du als Nächstes tun solltest. Sich gegen Missstände zu wehren, kann einschüchternd sein und sogar unmöglich erscheinen, aber gegen Ungerechtigkeit einzutreten, ist genau das Richtige. Wenn du eine der oben genannten Warnsignale an deinem Arbeitsplatz erlebst, ist es vielleicht an der Zeit, mit der Personalabteilung oder der Geschäftsführung zu sprechen und zu versuchen, etwas zu ändern. Solltest du dich nicht sicher fühlen oder dich nicht trauen, das Thema am Arbeitsplatz anzusprechen oder nicht wissen, wie du das Problem angehen sollst, kannst du dich an weibliche Kontakte in deinem Netzwerk wenden und um Rat fragen.
Was DU tun kannst, um dein Unternehmen frauenfreundlich zu machen
Wie überall zählen auch hier deine Taten, und alles, was du zur Förderung der Gleichstellung in deinem Unternehmen tust, wird einen positiven Effekt auf das Unternehmen als Ganzes und die zukünftigen Beschäftigten haben:
Ermutige andere Frauen: Werde zu einer Mentorin für jüngere Frauen und suche nach Möglichkeiten, die Ideen deiner weiblichen Kollegen zu fördern, ihre Anregungen in Besprechungen zu unterstützen und sexistisches Verhalten offen anzusprechen, wenn du es bemerkst.
Glaube anderen Frauen: Wenn eine Mitarbeiterin mit Anschuldigungen bezüglich einer Belästigung zu dir kommt, glaube ihr und leiste einen Beitrag zur Schaffung eines sicheren und integrativen Arbeitsplatzes für alle.
Setze dich für Transparenz ein: Sprich ganz offen über Gehalt, Zusatzleistungen und andere Dinge, für die Frauen häufig unterbezahlt werden, und sorge so für Transparenz im Hinblick auf die Bezahlung.
Wir bei Ironhack sind stolz darauf, dass wir nicht nur ein vielfältiger Arbeitsplatz sind, sondern auch flexible und integrative Kurse fördern, um Frauen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen, egal in welcher Situation. Wenn du ein Teil der Ironhack-Familie werden und uns auf unserem Weg zur Gleichberechtigung begleiten möchtest, schau dir noch heute unsere verfügbaren Programme an.