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2. Juni 2023 - 7 minutes

Google Bard: Was es für dich bedeutet

Von ChatGPT hast du bestimmt schon gehört, aber weißt du auch, was Google Bard dir abnehmen kann? 

Ironhack

Changing The Future of Tech Education

Articles by Ironhack

Google Bard: Was es für dich bedeutet

Delivery Date: 26. Mai 2023


Publication Date: 2. Juni 2023


Subtitle: Von ChatGPT hast du bestimmt schon gehört, aber weißt du auch, was Google Bard dir abnehmen kann? 


Meta description: Googles generatives großes Sprachmodell ist gekommen, um zu bleiben, und ist für allerlei Aufgaben ein nützliches Tool. 

Alle kennen ChatGPT, aber dies ist nicht die einzige Option, was kostenlose, öffentlich zugängliche, generative große Sprachmodelle angeht. Wenn du in der Tech-Branche arbeitest, solltest du Google Bard ernsthaft in Betracht ziehen, besonders da die Plattform nun aktualisiert wurde, um auch Code erstellen zu können. Aber sie ist auch zu weitaus mehr fähig – die Google Bard KI ist direkt in viele andere Google-Dienstleistungen integriert, sodass du zum Beispiel Code direkt in Colab exportieren, eine Zusammenfassung direkt in Docs exportieren oder sogar eine Anfrage via Gmail verschicken kannst.

So kannst du auf Google Bard zugreifen

Das Wichtigste zuerst! Bevor du Google Bard nutzen kannst, musst du drei grundlegende Kriterien erfüllen:

  • Du brauchst ein persönliches Google-Konto.

  • Du musst 18 Jahre oder älter sein.

  • Du musst Chrome, Safari, Firefox, Opera oder Edgium verwenden.

Falls du diese drei Voraussetzungen erfüllst, dann rufe einfach https:/bard.google.com auf und klicke auf „Anmelden“ oben rechts. Anfang des Jahres gab es noch eine Warteliste, um Bard nutzen zu können, aber bei unseren aktuellen Versuchen hatten wir dieses Problem nicht mehr. Falls du doch auf einer Warteliste landest, ist das kein großes Problem. Unserer Erfahrung nach solltest du dann in den nächsten 2 bis 3 Tagen Zugriff bekommen.

Falls du die genannten Kriterien nicht erfüllst, gibt es dennoch Möglichkeiten, um Google Bard zu nutzen. Sehen wir uns die Lösungen eine nach der anderen an:

  • Falls du kein persönliches Google-Konto hast (wo um alles in der Welt hast du dich versteckt?!), kannst du direkt eins einrichten, indem du auf diesen Link klickst.

  • Falls du nicht 18 Jahre alt oder älter bist, lässt sich leider nichts machen. Du kannst Google Barn nicht mit einem Google-Konto nutzen, das über Family Link verwaltet wird, und auch nicht mit einem Google Workspace for Education Konto, das für unter 18-Jährige eingerichtet wurde. An dieser Voraussetzung lässt sich nicht rütteln und es gibt auch keine Ausnahmen.

  • Falls du normalerweise keinen Chromium-Browser (oder Safari) nutzt, wird Google dir den Zugriff auf Bard verwehren. Genau wie Microsoft mit seinem KI-gestützten Bing möchten diese Unternehmen, dass du ihre eigene Software nutzt, um Zugriff auf „experimentelle“ Funktionen zu erhalten. Zum Glück lassen sich Browser sehr einfach herunterladen. Entscheide dich im Zweifel für Firefox.

Was ist Google Bard?

Da du nun Zugriff auf Bard hast, brennt dir sicher eine bestimmte Frage unter den Nägeln: „Wofür steht Bard, Google?“ Nun, wir sind zur Stelle um alle Fragen zu beantworten, egal wie groß oder klein. Google erklärt normalerweise nicht öffentlich den Grund für die Namen seiner Produkte – und Bard bildet da keine Ausnahme. Wir haben da aber eine Idee. 

„Bard“ ist ein altenglisches Wort für jemanden, der dichtet oder Geschichten erzählt – eine Person, die mithilfe von Sprache Kunst schafft. Da Google Bard ein generatives großes Sprachmodell ist, ist der Name eine Anspielung darauf, dass diese Software ihre Antworten mithilfe von natürlicher Sprache generiert.

Google Bard im Vergleich zu ChatGPT

Was generative Sprachmodelle angeht, gibt es zwei Platzhirsche: ChatGPT von OpenAI und Bard von Google. Moment einmal, denkst du dir jetzt vielleicht – was ist mit dem KI-gestützen Bing von Microsoft? Ist das nicht auch ein Chatbot, der Google Bard sehr ähnlich ist? Da hast du recht, sie sind ähnlich, aber in Microsofts KI-gestütztem Bing kommt tatsächlich ChatGPT 4.0 zum Einsatz.

Google Bard und ChatGPT haben viel gemeinsam: Beide sind generative große Sprachmodelle und können für ähnliche Zwecke eingesetzt werden, von einfachen Chatbot-artigen Aufgaben bis hin zu komplexeren Aufgaben wie das Erzeugen von Code. Vergleichen wir nun die beiden Produkte direkt:

Bard:

  • Wurde von Google entwickelt

  • Verwendet das Language Model for Dialogue Applications (LaMBDA) 

  • Bezieht seinen Datensatz aus Common Crawl, Artikeln, Büchern, Wikipedia und Echtzeit-Suchen 

  • Ist kostenlos

ChatGPT:

  • Wurde von OpenAI entwickelt

  • Verwendet das Generative Pre-Trained Transformer (GPT) Model

  • Bezieht seinen Datensatz aus Common Crawl, Artikeln, Büchern, Wikipedia und Echtzeit-Suchen (nur verfügbar bei GPT-4, das kostenpflichtig ist). 

  • GPT-3.5 ist kostenlos, aber zur Verwendung von GPT-4 ist ein kostenpflichtiges Abonnement erforderlich

Zwar erschien Bard nach ChatGPT, allerdings hat Google durch seine Bemühungen, die Google-Suche und den Google Assistant zu verbessern, bereits viel Erfahrung mit der natürlichen Sprachverarbeitung. Tatsächlich hat Google Research die neuronale Netzwerkarchitektur erfunden und öffentlich zugänglich gemacht, die vielen Sprachmodellen zugrunde liegt, darunter auch GPT 3.5 und GPT 4. 

So verwendest du die Google Bard KI

Da wir nun wissen, was Google Bard ist und wo wir darauf zugreifen können, sollten wir uns wahrscheinlich der Frage zuwenden: „Nun, wie kann ich Google Bard verwenden?!“ Das ist zum Glück alles andere als schwierig! Es gibt keine richtige oder falsche Art, Produkte wie Bard zu verwenden. Es handelt sich um ein Sprachmodell, das entwickelt wurde, um menschenähnliche Gespräche zu führen. Wenn du ihm eine Aufgabe in Worten erklären kannst, kann es diese Aufgabe wahrscheinlich ausführen (oder dir zumindest dabei helfen). Uns ist klar, dass das sehr allgemein klingt – vielleicht wird es anschaulicher, wenn wir die Dinge, zu denen Bard imstande ist, in drei Kategorien einteilen: erklärende, dialogorientierte und kreative Aufgaben. Wir erklären hier kurz jede dieser Kategorien und eine Beispielfrage oder Aufgabe sowie einen Ausschnitt aus Bards Antwort.

  • Erklärende Aufgaben: Bard kann allerlei Dinge erklären, von der Definition eines Wortes bis hin zur Antwort auf eine schwierige offene Frage über das Leben oder das Universum.

    F: „Wer hat die Mona Lisa gemalt?“
    A: Die Mona Lisa wurde von Leonardo da Vinci gemalt, einem italienischen Universalgelehrten der Hochrenaissance, der als Maler, technischer Zeichner, Ingenieur, Wissenschaftler, Theoretiker, Bildhauer und Architekt tätig war.“

  • Dialogorientierte Aufgaben: Bard kann eine Unterhaltung mit dir zu praktisch jedem Thema führen. Das Modell kann sich an deine Antworten erinnern und wird dich dadurch beeindrucken, wie umsichtig es mit komplexen Themen umgeht.

    F: „Du bist im Web Development tätig und wirst ins 18. Jahrhundert versetzt. Was tust du als Erstes?“
    A: „Als Erstes würde ich versuchen, eine Möglichkeit zu finden, wie ich mit Personen aus meiner eigenen Zeit kommunizieren könnte …“

  • Kreative Aufgaben: Bard kann Gedichte, erzählende Texte, Musikstücke, E-Mails und sogar Code schreiben.

    F: „Schreibe ein Haiku über den Sonnenuntergang in der Wüste.“
    A: „Die Sonne so rot, Asche des Tags wird zur Nacht, Wüstenhimmel glüht.“

Wie du siehst, kann Bard fast alles, was du von ihm verlangst – aber doch unterliegt das Modell mehreren Einschränkungen. Besprechen wir sie: 

Erstens überprüft Bard nicht, ob seine Antwort der Wahrheit entspricht. Wir können dies nicht genug betonen: Eine generative KI sollte niemals als Wissensquelle herangezogen werden. Im „kreativen Abschnitt oben zum Beispiel habe wir Bards Antwort auf die Anfrage „Schreibe ein Haiku über den Sonnenuntergang in der Wüste“ angegeben. Als Antwort hat Bard uns ein Gedicht mit drei Zeilen aus 5, dann 7, und dann 5 Silben präsentiert (zähle gerne selbst nach). Das ist großartig! Das ist in der Tat ein Haiku. Allerdings war das nicht Bards ursprüngliche Antwort. Zuerst bekamen wir Folgendes: 

Die Sonne so rot,

Der Wüstenhimmel glüht farbenfroh,

Der Tag endet perfekt.


Wenn du die Silben in diesem Gedicht zählst, kommst du auf 5, dann 9 und dann 6 Silben in den Zeilen, aber darum haben wir nicht gebeten! Au weia, ein Fehler von Google Bard. Erst nachdem wir Bard gesagt haben, dass die zweite und dritte Zeile zu viele Silben hatten, bekamen wir ein Gedicht im richtigen Format.

Jüngste Updates

Wie wir bereits erwähnt haben, kann Bard fast alles, was du von ihm verlangst. Natürlich sind die Ergebnisse des Modells in manchen Bereichen besser als in anderen – aber es gibt immer sein Bestes. Außerdem wird Google Bard kontinuierlich aktualisiert, sodass es zu immer mehr imstande ist. Hier sind ein paar bedeutende Aktualisierungen:

  • Bard kann jetzt Code in Sprachen wie C++, Go, Java und Python erzeugen.

  • Du kannst erzeugten Python-Code jetzt direkt in Google Colab exportieren.

  • Bard kann Inhalte in Google Docs und Gmail exportieren.

  • Bard kann direkt in seiner Antwort Quellen zitieren. 

  • Bard kann Bilder anzeigen.

Was kommt als Nächstes?

Bard ist Googles jüngstes Produkt und wir finden, es ist eines der coolsten Projekte seiner Unternehmensgeschichte. Google arbeitet schon seit Jahrzehnten an generativen großen Sprachmodellen und es ist großartig, ein Produkt zu sehen und mit ihm zu interagieren, das das Ergebnis eines so großen Zeitaufwands und so großer Liebesmüh ist. 

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