Du möchtest in die Tech-Branche einsteigen? Neben der Entscheidung, welcher Sektor es genau sein soll, stehst du noch vor einer völlig anderen Wahl: Möchtest du in einem Unternehmen oder freiberuflich arbeiten? Beide Optionen sind legitim, hängen aber von einigen Faktoren ab: deinen persönlichen Umständen, deinen Zielen, deinem Sektor und der Art von Arbeit, auf die du es abgesehen hast. Diese Entscheidung mag dir wegweisend vorkommen, aber wir verraten dir ein Geheimnis: Sie ist nicht bindend!
Im Zuge der COVID-19-Pandemie lernten viele Menschen, die Flexibilität der Remote-Arbeit zu schätzen, und erkannten, dass sie ihr eigenes Geschick in die Hand nehmen konnten. Als sie wieder in das Büro zurückkehren sollten, entschieden sich viele von ihnen, dass sie die Vorgaben des Unternehmens, wie die Arbeit vor Ort, Meetings, Kleiderordnung und strenge Richtlinien bezüglich Urlaub und Krankenzeit lieber hinter sich lassen wollten. Für sie stellte sich die Freiberuflichkeit als solide Alternative heraus.
Andererseits hatte eine weitere große Gruppe Probleme, mit der Freiheit umzugehen, die mit der erzwungene Remote-Arbeit einherging, und vermisste die Ordnung und das Gemeinschaftsgefühl der täglichen Arbeit im Büro, den Austausch mit den Teammitgliedern am Schreibtisch nebenan und die klare Trennung von Privat- und Berufsleben.
Findest du dich in einer dieser Beschreibungen wieder? Oder bist du dir nicht sicher, welche Option besser für dich ist? Keine Sorge, deswegen sind wir hier: In diesem Artikel besprechen wir die Vor- und Nachteile traditioneller und freiberuflicher Arbeit sowie die Stellen, die dir in unseren vier Spezialgebieten (Web Development, Data Analytics, UX/UI Design und Cybersecurity) offenstehen. Steigen wir in das Thema ein.
Vorteile und Nachteile eines traditionellen Arbeitsverhältnisses
Ist dir eine Struktur und eine klare Trennung von Beruf und Zuhause wichtig? Dann ist ein traditioneller Beruf in einem Büro wahrscheinlich das Richtige für dich. Eine traditionelle Rolle bringt die folgenden Vorteile mit sich:
Stabilität: Statt jeden Monat nach neuer Kundschaft und neuen Aufträgen suchen zu müssen, führst du spezialisierte Aufgaben für ein einziges Unternehmen durch und hast die Jobsicherheit, von der freiberuflich Tätige nur träumen können.
Feste Arbeitszeiten/Bezahlung: Du bekommst ein Gehalt, kannst also im ruhigen Gewissen leben, dass jeden Monat der gleiche Betrag auf dein Konto überwiesen wird und du nicht am Wochenende oder abends arbeiten musst.
Sozialleistungen: Eine Festanstellung geht mit bezahlten Urlaubstagen, Elternzeit und anderen Leistungen einher, die das Unternehmen seinen Angestellten bietet, zum Beispiel eine gute Krankenversicherung.
Aber in dieser Welt herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Du solltest dir auch dieser Nachteile bewusst sein:
Rechenschaftspflicht: Du bist einer oder mehreren anderen Personen unterstellt, was eine erhebliche Umstellung sein kann, wenn du zuvor selbstständig gearbeitet hast.
Variierende Aufgaben: Selbst wenn du angestellt wurdest, um eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen, wirst du möglicherweise gebeten, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen, die über deine Stellenbeschreibung und deinen Kompetenzbereich hinausgehen.
Weniger Flexibilität: Vorbei sind die Tage, an denen du am Strand arbeitest und eben mal kurz unter der Woche mit deinen Eltern zu Mittag isst (wahrscheinlich, es sei denn, du hast Glück!). Bei einer Festanstellung wird von dir erwartet, dass du einen festen Zeitplan einhältst und jederzeit verfügbar bist, selbst im Home-Office.
Wichtiger Hinweis: Im Vergleich zu freiberuflicher Arbeit denken viele Leute automatisch, dass eine traditionelle Stelle bedeutet, dass du jeden Tag im Büro festsitzt; allerdings gibt es in vielen Unternehmen Richtlinien für Remote- bzw. Hybrid-Arbeit, sodass du alle Vorteile einer traditionellen Stelle mit den Vorzügen des Home-Office verbinden kannst.
Die Vor- und Nachteile der Freiberuflichkeit
Wenn du freiberuflich tätig bist, arbeitest du nur für dich: cool, oder? Auf jeden Fall, aber du solltest dir beider Seiten bewusst sein, bevor du diesen Sprung wagst. Wenn du nur dir selbst Rechenschaft schuldig bist, kannst du auf folgende Vorteile zählen:
Freiheit und Flexibilität: Wie du dir deine Zeit einteilst, liegt ganz bei dir, denn du hast das Sagen! Falls du lieber montags und donnerstags frei hast und stattdessen am Wochenende arbeiten möchtest, ist das kein Problem. Du bist früh morgens besonders produktiv? Dann stell dir deinen Wecker einfach auf 5 Uhr.
Kontrolle über dein Einkommen: Du kannst selbst bestimmen, wie viel du für deine Dienste berechnest und wann das Geld eingehen soll. Das heißt, du bist die Person, die die Rechnungen ausstellt.
Spezialisierte Fähigkeiten: Die meisten freiberuflich Tätigen sind stark auf einen Bereich spezialisiert, weshalb Unternehmen auf ihre Dienste zurückgreifen; den Angestellten im Unternehmen selbst fehlt schlichtweg das entsprechende Fachwissen. Freiberufliche können sich Expertenwissen in einem Bereich aneignen, den sie sich frei aussuchen können.
Falls du lieber im Team arbeitest, ist die Freiberuflichkeit vielleicht nicht die beste Wahl:
Stress: Du bist plötzlich ganz allein verantwortlich für deine Marke, deine Finanzen und deine Projekte, oft ganz ohne Anleitung und Unterstützung von Teammitgliedern oder Vorgesetzten (schließlich bist du das selbst!). Hinzu kommt der Druck, stets genug zu tun zu haben, was leicht zu Stress führen kann.
Unsicherheit: Meistens gibt es keine festen Verträge zwischen Freiberuflichen und ihrer Kundschaft, sodass du vielleicht im September zwanzig Projekte am Laufen hast, im Oktober fünfzehn und im November nur sechs. Dein Arbeitspensum wird von Monat zu Monat erheblich schwanken.
Keine Sozialleistungen: Wenn du nicht arbeitest, wirst du nicht bezahlt. In der freiberuflichen Welt gibt es keine Gehälter und folglich auch keinen bezahlten Urlaub oder Krankenzeit. Außerdem kannst du nicht auf die Krankenversicherung des Unternehmens zählen, falls dir das wichtig ist.
Wichtig: Zuerst einmal hört es sich schön und gut an, niemandem Rechenschaft zu schulden, bis die ersten Rechnungen eintrudeln. Falls du Probleme damit hast, fokussiert auf ein Ziel hin zu arbeiten, ist die Freiberuflichkeit wahrscheinlich nicht die beste Wahl für dich. Du solltest unbedingt ehrlich mit dir sein, bevor du diesen Sprung wagst.
Traditionelle Stellen im Vergleich zu freiberuflicher Arbeit in der Tech-Branche
Ganz gleich, für welchen Sektor du dich entscheidest, in der Tech-Branche winken dir unglaubliche Flexibilität und die Chance, die beste Option für dich zu finden. Schau dir hier ein paar Möglichkeiten an, und hilf uns, dir zu helfen, die beste Entscheidung zu treffen.
Web Development Jobs
Web Development zählt wohl zu den bekanntesten Sektoren und es gibt in diesem Bereich jede Menge offene Stellen. Die Tech-Welt entwickelt sich rasant weiter und gut ausgebildete Fachleute sind stets gefragt.
Traditionelle Stellen im Web Development
Falls du in einem Unternehmen im Web Development tätig sein möchtest, wirst du dich wahrscheinlich entweder in Frontend- oder Backend-Entwicklung spezialisieren und als Teil eines größeren Teams arbeiten, in dem jedes Mitglied eine bestimmte Rolle einnimmt. In einem größeren Unternehmen kannst du auch mit deinem Team in eine andere Abteilung wechseln und ständig an anderen Projekten beteiligt sein.
Freiberufliches Web Development
Eine freiberufliche Tätigkeit im Web Development bedeutet, dass du etwas breiter aufgestellt sein musst, um schnell auf die Anforderungen des spezifischen Projekts reagieren zu können, an dem du gerade arbeitest. Diese Rollen sind perfekt für diejenigen, die sich nicht auf einen bestimmten Zweig des Web Development beschränken, sondern sich lieber ein umfassenderes Wissen des gesamten Sektors aneignen möchten.
Jobs in Data Analytics
Alle verfügen über Daten und alle sind auf Personen angewiesen, die diese Daten interpretieren können, daher steigt die Nachfrage nach Data Analytics gerade rasant.
Traditionelle Stellen in Data Analytics
Eine Data Analytics Stelle in einem Unternehmen bedeutet wahrscheinlich, dass du Daten auf hoher Ebene analysierst, um die Leistung und Statistiken des Unternehmens als Ganzes zu bewerten. Zwar wirst du vielleicht auch gebeten, an Projekten in kleinerem Maßstab zu arbeiten, aber höchstwahrscheinlich wirst du meist ältere und aktuelle Geschäftsdaten überprüfen, um Schlussfolgerungen über das Unternehmen zu ziehen und die Entscheidungsfindung zu verbessern.
Freiberufliche Data Analytics
Viele Unternehmen verfügen nicht über die Bandbreite, Fachleute für Data Analytics in Vollzeit zu beschäftigen, aber das heißt nicht, dass sie auf deren wertvolle Einblicke verzichten können. In solchen Fällen überlassen die Unternehmen ihre Datenanalyse Freiberuflichen, die auf sehr spezifische Projekte spezialisiert sind, die sich von Unternehmen zu Unternehmen erheblich unterscheiden können. Falls du am besten mit Fällen auf niedriger Ebene und konkreten Problemen umgehen kannst, ist die freiberufliche Arbeit in Data Analytics die beste Wahl für dich.
Jobs im UX/UI Design
UX/UI Designer sind meist freiberuflich tätig, da viele Unternehmen Design-Fachleute eher für spezifische Projekte anheuern, statt sie in Vollzeit zu beschäftigen. Es gibt allerdings durchaus auch Vollzeitstellen, die für Personen ideal sind, denen Stabilität wichtig ist.
Traditionelle Stellen im UX/UI Design
Möchtest du gerne für ein einziges Unternehmen arbeiten und dessen Marke vom ersten Schritt bis zum fertigen Produkt gestalten? UX/UI Designer, die in Vollzeit in Unternehmen arbeiten, haben die volle Kontrolle über deren Marken-Image, sodass sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Als unverzichtbares Teammitglied wirst du außerdem mit anderen zusammenarbeiten, um A/B-Tests oder Rückmeldungen zur Benutzererfahrung vollständig zu analysieren und dein Produkt kontinuierlich zu verbessern.
Freiberufliches UX/UI Design
Möchtest du deine Kreativität lieber in einer breiten Palette von Produkten zum Einsatz bringen und ständig an verschiedenen Projekten arbeiten? Falls ja, ist eine freiberufliche Tätigkeit im UX/UI Design wahrscheinlich die beste Wahl für dich. Du kannst dir die Projekte aussuchen, die dich wirklich interessieren und kurzfristig bestimmte Aufgaben übernehmen, wobei die nächste, neue Herausforderung nie lange auf sich warten lässt.
Jobs in der Cybersecurity
Technologien entwickeln sich in unglaublichem Tempo weiter, aber dasselbe gilt auch für Methoden für Cyberangriffe; und alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, können auf Krisenvorbeugung und -behebung nicht verzichten.
Traditionelle Jobs in der Cybersecurity
Jedes Unternehmen benötigt Cybersecurity-Fachleute, um die Daten des Unternehmens und der Kundschaft vor Datenlecks und Hackerangriffen zu schützen. Gerade größere Unternehmen stellen dafür Fachleute in Vollzeit ein, um sicherzustellen, dass ihre Informationen und Daten stets sicher sind. Diese Rollen sind eher präventiver und unterrichtender Art, um zukünftigen Risiken vorzubeugen und das gesamte Unternehmen bei der Cybersicherheit zu unterstützen.
Freiberufliche Cybersecurity
Falls du dafür lebst, unter Druck dringliche Probleme zu lösen, ist eine freiberufliche Karriere in der Cybersecurity das Richtige für dich. Die meisten freiberuflichen Cybersecurity-Fachleute werden herangezogen, um eine sehr spezifische Aufgabe zu bewältigen, wie zum Beispiel ein Datenleck oder die Verteidigung gegen einen Hackerangriff. Falls du gut improvisieren, die Systeme eines Unternehmens schnell durchschauen und rasch Probleme lösen kannst, ist diese Option eine gute Wahl für dich.
Ganz egal, wie du dich entscheidest, wirst du eine Option für dich finden – das ist das Schöne an der Tech-Branche! Du kannst dir nach Belieben die Rolle aussuchen, die zu deinem Privatleben und deinen Karrierezielen passt, ohne das eine oder das andere opfern zu müssen. Klingt verlockend? Dann starte noch heute in der Tech-Branche durch.
